Weiterbildung

Die Weiterbildung in Neuroradiologie ist eine hochspezialisierte Ausbildung, die sich mit der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems (Gehirn, Rückenmark) sowie der umliegenden Strukturen (z.B. Kopf, Hals) beschäftigt. Diese Fachrichtung spielt eine entscheidende Rolle in der modernen Medizin, insbesondere bei der Erkennung und Therapie neurologischer und neurochirurgischer Erkrankungen.

Allgemeine Informationen zur Weiterbildung

Die Ziele der Weiterbildung sind:

  • Vertiefung und Erweiterung der im Studium erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten
  • Erlangen von Erfahrung und Sicherheit in Diagnostik und Therapie, speziell im gewählten Fachgebiet
  • Vertiefung von Ehrfurcht und ethischer Haltung gegenüber menschlichem Leben und jeder Patientin und jedem Patienten unter Einbezug ihres Umfeldes
  • Selbständigkeit in medizinischen Notfallsituationen
  • Kenntnis der Massnahmen zur Vorbeugung und Verhinderung gesundheitlicher Störungen
  • Ökonomischer Einsatz der diagnostischen und therapeutischen Mittel
  • Einführung in die Regeln der Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen im In- und Ausland und Angehörigen anderer medizinischer Berufsgruppen sowie mit den im Gesundheitswesen zuständigen Behörden
  • Erziehung zur ständigen Fortbildung während der ganzen Dauer ärztlicher Berufstätigkeit

Die Weiterbildung in Neuroradiologie setzt in der Regel den Abschluss einer Facharztausbildung in Radiologie oder Neurologie voraus. Interessierte Ärztinnen und Ärzte sollten ein ausgeprägtes Interesse an der Bildgebung und den damit verbundenen Technologien sowie an neurologischen Fragestellungen haben.

Die Ausbildung umfasst folgende Kernbereiche:

  • Bildgebende Diagnostik: Interpretation von MRT, CT, und anderen bildgebenden Verfahren zur Diagnose von Hirn- und Rückenmarkserkrankungen, vaskulären Anomalien und anderen neurologischen Erkrankungen.
  • Interventionelle Neuroradiologie: Erlernen minimalinvasiver Eingriffe wie Embolisationen von Aneurysmen, Thrombektomien und Stent-Implantationen.
  • Spezifische Pathologien: Vertiefung des Wissens über häufige und seltene Erkrankungen des zentralen Nervensystems, wie Schlaganfälle, Tumore, Entzündungen und neurodegenerative Erkrankungen.
  • Multidisziplinäre Zusammenarbeit: Integration der Bildgebung in die klinische Entscheidungsfindung und enge Zusammenarbeit mit Neurologen, Neurochirurgen und anderen Fachdisziplinen.

Die Weiterbildung erfolgt an Weiterbildungsstätten oder mittels Studiengängen und dauert in der Regel fünf bis sechs Jahre, wobei die fachspezifische Weiterbildung in der Regel mindestens drei Jahre umfasst.